paradise now 2.0

2015

«paradise now 2.0» ist eine raumgreifende interaktive Audio-Video-Installation, in der es um das sich historisch verändernde Verhältnis von Text und Aufführung in den 1960er Jahren und heute geht. Wie verschiebt sich das Verhältnis, wenn der Raum der Aufführung von Text nicht mehr alleine von Körpern sondern auch von Algorithmen streitig gemacht wird? Die Arbeit schliesst an den Diskurs an, der aus den Theaterwissenschaften kommt und sich mit dem Widerstreit zwischen Text und Körper als Raum gesellschaftlicher und politischer Auseinandersetzung sieht und führt die Frage nach diesem Verhältnis im postdigitalen Zeitalter fort. Ausgangspunkt ist eine filmische Szene, die die Aufführung des gleichnamigen Stücks «Paradise Now» aus dem Jahre 1968 der postdramatischen Theatergruppe The Living Theatre zeigt.

Kamel-osx

Diese Filmmaterial wird sicht- und hörbar durch eine akustisches Raum-Resonanz-tracking-System. Die Besucher_innen betreten einen Raum, in dem zwei Videobilder der historischen Aufführung gegenüber projiziert sind. Der Raum ist von einem stehenden Sound erfüllt. Kaum bewegt man sich, werden die beiden Projektionen und der Ton aus seiner eingefrorenen Position in der Zeit vorwärts gezogen. Bleibt man stehen, so friert der Raum unmittelbar mit Ton und Bild ein. Man tritt in körperliche Resonanz mit dem Bild- und Tonmaterial. Durch vermehrte körperliche Bewegungen der Besucher-_innen werden die Bildsequenzen lebendig, es werden Stimmen erkennbar und Teile von gesprochenen Texten der Theater-Protagonisten verständlich. Die Videoprojektionen erzeugen je nach Bewe-gung der Besucher_innen zwei unterschied-liche Zoom-Ausschnitte des Videomaterials. Eine virtuelle Tastatur schreibt, Laut für Laut, synchron den gesungenen Text in der Theateraufführung auf einem Bildschirm mit.

>> video
>> images